Kapitel 1


Die Geschichte der Chilis


In diesem Kapitel werden wir Euch etwas über die Chilis in der Geschichte und ihrer Verbreitung erzählen. Abschließend bieten wir Euch in tabellarischer Form einen kurzen Überlick über die wichtigsten Daten in der Chronik der Chilis.




Alles begann in der Nähe von Mexico City im Jahre 6500 v.Chr. Dort haben die Bewohner zum ersten Mal wilde Chilis gesammelt. Über den Begin der Kultivierung der Chilis besteht noch keine vollständige Klarheit. Die Zahlen reichen von 3400 v.Chr. bis 250 v.Chr.
Damals wurden die Chilis von Ureinwohnern als Gewürz und Gemüse verwandt. In Peru wurden damals die Chilis sogar als Währung akzeptiert.

Die Chilis kamen mit Christoph Kolumbus nach Europa. Das war im Jahr 1492. Fälschlicherweise bekamen die mitgebrachten Chilipflanzen den Namen pimenta nach dem spanischen Wort für Pfeffer. Erst der Arzt Christoph Kolumbus', Dr. Alvarez Chanca, gab 1494 der Gattung den noch heute gültigen Namen Capsicum.
Im spanischen Klima gediehen die mitgebrachten Schoten und wurden von dort ansässigen Mönchen kultiviert. Kurioserweise wurden die Pflanzen anfangs als Zierpflanze angesehen, aber nach und nach fand man Geschmack an den Früchten. 50 Jahre nach der Entdeckung der Chilis wurden sie von dem deutschen Medizinprofessor Leonard Fuch genauestens untersucht und erforscht. Bekanntschaft mit den Chilis machte auch der deutsche Hans Stade im Jahre 1550, der von den brasilianischen Ureinwohnern gefangengenommen wurde. Im 18. Jahrhundert wurde Licht in das Wirrwarr von Arten gebracht. Und zwar durch den schwedischen Botaniker Carl von Linné. Er wies die Chilis eindeutig der Gattung Capsicum zu.

Die Portugiesen, die sich eher in Südamerika aufhielten, beförderten die Chilis zuerst nach Afrika und von dort aus nach Indien. Weiterhin wurden die Chilis von den Portugiesen auf ihren Handelsrouten nach China, Korea, Japan und den Philippinen gebracht. Heutzutage ist Indien der größte Chili Produzent der Welt.

Und die Chilis erfreuen sich immer größerer Beliebtheit.


Die Chili Chronik

1492 Kolumbus schreibt in einem Brief an Isabella und Ferdinand von einem scharfen Gewürz
1494 Auf der 2. Reise von Kolumbus ist der Botaniker Diego Alvarez Chanza mit an Bord und er berichtet von einem Gewürz namens Agi
1543 Der lutherische Medizinprofessor Dr. Leonhard Fuchs schreibt von indianischem Pfeffer und unterscheidet drei Sorten
1550 Der Hesse Hans Stade wird in Brasilien gefangen genommen und beschreibt den Chili als strauchige Pflanze
1585 Der niederländische Botaniker Clausius schreibt von großen Anpflanzungen in Böhmen, Brünn
1753 Der Botaniker Carl von Linne legt die Gattung Capsicum fest. Er ordnet die beiden Arten Capsicum annuum und Capsicum frutescens ein.
1767 Linne ordnet in seinem Buch "Species Plantarum" die Art Capsicum baccatum und Capsicum grossum ein, wobei letztere später jedoch der Art Capsicum annuum zugeordnet wird
1776 Der Höllander Nikolaus von Jacquin ordnet die Sorte Capsicum chinense ein, wobei er hierbei jedoch einem Irrtum unterliegt, da er diese Art nach seinem Fundort in Asien bezeichnete. Jedoch stammen auch diese Pflanzen ursprünglich aus Südamerika.
1797 Ruiz Lopez und Pavon legen die Art Capsicum pubescens fest, zu der die einzigen frostharten Sorten zählen.
1907 "DAS" deutsche Kochbuch ("Praktisches Kochbuch") führt lediglich ein Gericht unter P wie Parika: Kalbsgulasch gewürzt mit spanischem Pfeffer.
1909 Es gibt das erste ungarische Kochbuch in deutscher Sprache, in dem reichlich Rezepte mit Paprika verzeichnet sind.
1912 Wilbur L. Scoville legt die Schärfeeinheiten fest, die auch heute noch als Scoville Einheiten (1-10) bezeichnet werden.
1918 Es beginnt die systematische Bestimmung und Veredelung.
1933 Dr. Albert Szent Györgyi entdeckt das Vitamin C in Parika und erhält dafür 1937 den Nobelpreis in Medizin und Physiologie.
1950 Erst in den 50er Jahren ist in Ungarn gelungen, die schärfefreien Gemüseparika zu züchten, die man heute in den Regalen der Supermärkte findet.
1998 In den USA findet der erste Pepper Kongreß statt.


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